Mit der richtigen Ernährung gegen Post Covid & andere Behandlungsmöglichkeiten
Leiden Sie selber an Long Covid oder kennen Sie jemanden in Ihrem Bekanntenkreis, der damit zu kämpfen hat?
Die Ursachen für Long Covid sind noch nicht hinreichend geklärt.
Aus diesem Grunde gibt es wohl auch noch keine allgemein anerkannte Therapie dagegen.
Die einzige uns bekannte Behandlungsmöglichkeit bzw. Therapie gegen Post Covid ist die Blutwäsche (Apherese) auch unter dem Namen INUSpherese bekannt, bei der das eigene Blutplasma gereinigt wird. Kostenpunkt: Mind. 2 Sitzungen à je ca. € 2'000.
Es bestehen aber auch noch andere kostengünstigere und weniger radikale Ansätze.
Erfahren Sie in unserem Blog-Artikel, was es zurzeit alles für Behandlungsmöglichkeiten für Post Covid gibt und wieso wir davon überzeugt sind, dass man mit der richtigen Ernährung hier einfach und effizient helfen kann.
Post und Long Covid sind keine Seltenheit
Eine Corona-Erkrankung hält in der Regel zwei Wochen lang an. Bei einigen Patienten verläuft sie kürzer, während sie bei anderen Menschen deutlich länger anhalten kann. Fakt ist: Covid verläuft bei jedem Menschen anders. Ebenso unterschiedlich und auch widersprüchlich sind die Zahlen, wenn es um die Frage geht, wie viele Menschen unter Long Covid leiden.
Leider gibt es derzeit noch keine eindeutigen Studien zu diesem Thema, die eine detaillierte Auskunft über die tatsächliche Anzahl an erkrankten Personen geben können.
Gemäss BAG bzw. Covid Taskforce leiden 20% der infizierten Erwachsenen an Long Covid. Statistiken aus UK gehen davon aus, dass 3.5% der Einwohner von Long Covid betroffen sind.1 Auf die Schweiz umgerechnet, wären das ca. 300’000 Personen.
Neuere Studien, welche nur die drei am besten erfassten Symptome: starke Müdigkeit (Fatigue), Atembeschwerden und kognitive Beeinträchtigungen (geistige Leistungsfähigkeit) berücksichtigen, kommen in den zwei Corona-Jahren auf ca. 73’000 Betroffene.2
Long Covid oder Post Covid: Was ist der Unterschied?
Im Grunde genommen wird Long Covid gerne als Synonym für Post Covid bezeichnet. Einige Experten sehen hier jedoch durchaus Unterschiede, was den Zeitraum für das Auftreten der Symptome betrifft.
So sollen die Symptome bei Long Covid noch etwa vier Wochen nach der Covid-19-Infektion spürbar sein. Post Covid beschreibt hingegen Beschwerden, die mindestens zwölf Wochen nach der Erkrankung auftreten können und demzufolge als Langzeitfolgen betrachtet werden. Oft wird Post Covid mit dem sogenannten Fatigue-Syndrom in Verbindung gebracht, das mit
- chronischer Erschöpfung,
- Antriebslosigkeit und
- anhaltender Müdigkeit
einhergeht.
Wir werden in diesem Beitrag die beiden Begriffe als Synonyme verwenden.
Welche Symptome bei Long Covid?
Zahlreiche Patienten leiden unter Symptomen, die auch noch viele Wochen nach einer Covid-19-Infektion bestehen können. Experten zufolge soll das Fatigue-Syndrom eines der Hauptsymptome sein.
- Müdigkeit/Erschöpfung/eingeschränkte Belastbarkeit (Fatigue-Syndrom)
- Geruchs- und Geschmacksprobleme
- Kopfschmerzen
- Konzentrationsproblem
- Depressive Verstimmungen
- Gelenk-/Muskelschmerzen
- Schlafstörungen
- Magen-/Darmprobleme
- Kurzatmigkeit
Offenbar sind Menschen mit Vorerkrankungen und Übergewicht am häufigsten davon betroffen.
Auf der Suche nach den Auslösern
Die Ursachen für Long Covid sind leider noch nicht hinreichend geklärt.
Es gibt aber folgende Hypothesen:
- Veränderung der Blutkörperchen: Am Max Planck Institut für Physik und Medizin in Erlangen hat man herausgefunden, dass eine Covid-19 Infektion die Form und Elastizität von weissen und roten Blutkörperchen monatelang verändern kann. 3
- Verlust oder Funktionseinschränkungen von Mitochondrien: Verschiedene Studien weisen darauf hin, dass eine schlechte Funktionsfähigkeit der Mitochondrien offenbar eng mit der chronischen Fatigue, die bei Betroffenen oftmals vorkommt, in Zusammenhang steht. 4
- Entwicklung einer Autoimmunerkrankung: In einer in Kanada kürzlich durchgeführten Studie hat sich gezeigt, dass 80% der Covid-19 Patienten Autoantikörper hatten 5. Das sind Antikörper, die statt Viren oder Bakterien zu bekämpfen, den eigene Körper angreifen.
Mitochondrien: Kraftwerke der Zellen
Mitochondrien kommen in jeder menschlichen Zelle vor und werden auch gerne als die „kleinsten Kraftwerke des Körpers“ bezeichnet. Ihre Aufgabe ist es, Kohlenhydrate und Fette zu verbrennen, um damit Energie (ATP) für unseren Körper zu gewinnen.
Während dieses Verbrennungsprozesses entsteht auch Wärme, Kohlendioxid (CO2) und Wasser (H2O).
Was sind die Folgen eines Mitochondrien Defizits?
Sobald die Mitochondrien nicht mehr in ausreichender Anzahl vorhanden oder funktionstüchtig sind, kann das zu einer schlechten Versorgung der Zellen mit Nähr- und Sauerstoff führen. Dies kann wiederum zulasten der körperlichen und/oder geistigen Leistungsfähigkeit gehen.
Andererseits können auch nicht alle, mit der Nahrung aufgenommenen Nährstoffe, verarbeitet bzw. verbrannt werden. Das hat zur Folge, dass diese in den Fettzellen gespeichert werden müssen, was u.a. dazu führen kann, dass Entzündungsherde entstehen.
Lösung: Anzahl der Mitochondrien steigern
Es gibt verschiedene Therapie-Möglichkeiten, um die Produktion von Mitochondrien im Körper (wieder) anzuregen, die sich aber nicht alle gleich gut für alle Betroffenen eignen:
- Sport: Theoretisch eine relativ einfache Möglichkeit, für Betroffene aber eine denkbar schlechte Alternative, weil ihnen dafür schlichtweg die Energie dazu fehlt (Fatigue-Syndrom, beschränkte Belastbarkeit).
- Fasten (z.B. Heilfasten, Wasserfasten): Auf eigene Faust ausgeführt, wohl eher ungeeignet, weil dadurch ein vorhandenes Energie-Defizit noch mehr verschlimmert werden könnte. Während auszehrenden Krankheiten grundsätzlich nicht zu empfehlen. Würde einen bestehenden Nährstoffmangel nur noch verschlimmern. Verschiedene Fasten-Kliniken in Deutschland berichten aber von guten Erfolgen bei der Therapie von Long Covid Patienten mit dieser Methode. Mit klinischer Begleitung könnte das ein Weg sein.
- Sauerstofftherapie: Der Körper wird hier mit einem simulierten Höhentraining stimuliert. Wir empfehlen diese Methode als Ergänzung bzw. zusätzlicher Booster für die Mitochondrien. Ausschliesslich nur auf das zu setzen, scheint uns aber zu limitierend zu sein.
- Bedarfsgerechte Ernährung: Das einfachste, natürlichste und naheliegendste ist es unserer Meinung nach hier, durch eine Mitochondrien aktivierende Ernährung Unterstützung zu bieten.
Mitochondrien aktivierende Ernährung
Eine Mitochondrien aktivierende Ernährung sollte folgendes beinhalten:
- Kohlenhydrate reduzieren: Dadurch werden die bestehenden Mitochondrien entlastet und die Fettzellen nicht noch zusätzlich “gefüttert”.
- Täglich 450-500 g Gemüse und Obst: das reich an Antioxidantien: Magnesium (Mg), Zink (Zn), Mangan (Mn) und Polyphenole ist. Antioxidantien fangen freie Radikale ab. Freie Radikale sind hochreaktive Moleküle die ständig in unserem Körper entstehen und gesunde Zellen angreifen. Gemüse und Obst enthalten eine reiche Palette an antioxidativ wirksamer Stoffe. Weiter besteht durch eine allfällige Medikamenteneinnahme ein erhöhter Bedarf all dieser Mikronährstoffe.
- Eiweiss mit hoher biologischer Wertigkeit: das reich an essentiellen und semi-essenziellen Aminosäuren ist. Aminosäuren sind für unseren Körper ganz zentral – es sind die Bausteine unserer Eiweisse. Das sind auch die Bausteinlieferanten für das Coenzym Q10, das vorwiegend in den Mitochondrien vorkommt und an Zellatmung beteiligt ist und für das L-Carnitin, welches für den Transport der Fettsäuren zu den Mitochondrien verantwortlich ist. Weiter wird damit auch das Immunsystem gestärkt.
- Gesunde Fette: wie Omega-3 Fettsäuren, die u.a. die Produktion von weissen Blutkörperchen (Leukozyten) erhöhen, welche für die Immunabwehr verantwortlich sind. Dazu gehören auch MCT-Fette (mittelkettige Fettsäuren), die dem Körper in kurzer Zeit Energie Power liefern (leichtere Energiegewinnung).
- “Sanftes Fasten”: Nicht zu viele Mahlzeiten während des Tages und genügend lange Pausen zwischen den Mahlzeiten bewirken auch schon ein “sanftes” Fasten, mit all den sich daraus ergebenden positiven Effekten.
Metabolic Balance & bedarfsgerechte Ernährung bei Post Covid
Metabolic Balance erfüllt grundsätzlich alle Kriterien einer Mitochondrien aktivierender Ernährung und bietet neuerdings auch Ernährungspläne an, die ganz spezifisch für Betroffene entwickelt wurden – einfach bei der Anmeldung unter Krankheiten “Long Covid” auswählen.
Auf Wunsch können wir gerne einen Metabolic Balance Ernährungsplan erstellen, um Sie bei der Regeneration zu unterstützen.
Nehmen Sie einfach Kontakt mit uns auf, falls Sie weitere Fragen haben.
Quellen
1 Long Covid in der Schweiz
2 Nik Walter: 73’000 Menschen in der Schweiz sind von Long Covid betroffen, in: Tages Anzeiger 20.05.2022
3 Veränderte Blutzellen könnten zu Long Covid führen Max Planck Institut für Physik und Medizin, Erlangen, 28.06.21
4 Can our mitochondria help to beat long Covid? the Guardian, 26.06.2022
5 Long-Covid: Patienten zeigen Zeichen von Autoimmunerkrankung, SRF, 22.09.2022
Webinar “Long Covid Ernährungsplan”, Silvia Bürkle, Metabolic Balance
Bildquelle
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